Über den genuinen Lebensstil von Ureinwohnern im Gegensatz zum Leben im Patriarchat
|
|
|
Lustgefühle beim Stillen des Babys - weise Einrichtung für Mutter und Kind |
| Drucken |
|
E-Mail
|
Geschrieben von Hannelore Vonier
|
Das Baby ist ein kleines Energiesystem im Energiesystem der
Mutter. Wenn es geboren wird, ereignet sich ein Prozess der Trennung auf der
körperlichen Ebene zweier Energiesysteme. Beide, Mutter und Baby haben eine
Aura, ein Energiefeld. Ärzte ignorieren das. Sie glauben, ein Baby sei ebenso
gut im warmen Brutkasten am Ende des Flures aufgehoben wie nahe beider Mutter.
Die beste Ausdehnung für die Aura des kleinen Babys ist die
Aura der Mutter. Dr. Leboyer [1] sagt,
es gehe bei der „Sanften Geburt" nicht um eine Methode, sondern um die Idee, dass wir nicht trennen. Das Baby schlüpft aus der Mutter und wird geradewegs auf ihren Bauch gelegt. Es bleibt in Haut- und Energiekontakt.
Indigenen Menschen in Stammesgesellschaften ist die energetische Mutter-Kind-Verbindung bewusst. Sie wird während der
Schwangerschaft täglich neu hergestellt. Jeden Morgen, wenn die werdende Mutter
aufwacht, nimmt sie Kontakt zum Baby auf, um sich auf seine Energie einstimmen.
Man erwartet von ihr nicht nur, das Verhalten des Babys zu verkörpern, sondern auch, während der ganzen Schwangerschaft seine
Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche auszuleben. Hat zum Beispiel eine schwangere
Frau Gelüste nach ungewöhnlichen Speisen, wird das so verstanden, dass das Baby
nach diesem Essen verlangt. Wenn die Mutter weint, heißt das, dass das Baby
traurig ist und seine Gefühle durch die Mutter ausdrückt.
Indem sie sich so ständig auf die Bedürfnisse des Babys
einstellen, können die Mitglieder der Gemeinschaft - die sich alle zuständig
und verantwortlich für die Kinder des Stammes fühlen - mehr über die kommende
Seele erfahren. [2]
Beim Stillen kommt es, wie beim Orgasmus der Frau, zu einer
Ausschüttung des Hormons Oxytocin aus der Hypophyse (Hirnanhangdrüse). Daher
erleben Frauen, die diesen Impuls nicht unterdrücken, während des Stillens
durch die Sekretion von Oxytocin häufige Orgasmen.
Der orale Orgasmus
Wie wichtig das Stillen für die Entwicklung des Säuglings
ist, hat inzwischen auch die klassische Medizin erkannt. Aber für die Orgonomie [3], die
bei dieser, wie auch bei sämtlichen physiologischen Funktionen im Zusammenhang
mit der Quantität zugleich die Qualität beachtet, spielt das Stillen eine
außerordentlich wichtige Rolle. Hat sie doch die Funktion des oralen Orgasmus
entdeckt. Er stellt eine Konvulsionsreaktion dar, die im Höhepunkt des Stillens
bei gesunden Säuglingen beobachtet werden kann und mit der der Mund als erogene
Zone die überschüssige Energie entladen kann. Manche Leser/Leserinnen werden es
vielleicht einmal an einem Neugeborenen beobachtet haben.
Eine weise Einrichtung der Natur zum Besten der
Nachkommenschaft, denn Orgasmen verhindern Gewalttätigkeit und fördern
intensive Liebesbeziehungen. Patriarchalen Wissenschaftlern und Kirchenvätern war und ist diese Tatsache bis heute noch sehr
unangenehm.
So wurden die beim Stillen über die Frau ganz spontan
kommenden Orgasmen auch von Siegmund Freud als unnatürliche und eher männliche
Reaktion bezeichnet; denn nach Freud ist ein bei der Frau nicht durch die
vaginale Penetration ausgelöster Orgasmus nicht geschlechtstypisch und
beinhaltet eher einen maskulinen Aspekt.
Unterdrückung von Lustgefühlen durch die Religion
In bestimmten religiösen Kreisen gilt Stillen als
Kindesmissbrauch! Müttern wird hier von Ärzten das Abstillen und Füttern mit
der Flasche empfohlen, weil es ansonsten zu ‚perversen Beziehungen' komme.
Hans-Jürgen Döpp [4] berichtet, dass es unter der hysterischen Debatte des Kindesmissbrauchs in den USA sogar zu einer Anzeige kam, als eine Mutter gestand, beim Stillen
Lustempfindungen gehabt zu haben. Dies ist ein extremes Beispiel des Tabus, mit
dem das Stillen aber auch andernorts belegt ist.
Stillen in der Öffentlichkeit erregt immer noch Aufsehen und
ist an vielen Orten außerhalb der eigenen vier Wände einfach nicht möglich,
ohne dass sich die Mutter, und auch die Anwesenden, befangen und unbehaglich
fühlen. In den USA ist Stillen in der Öffentlichkeit ein völliges Tabu und
würde auch heute noch in einigen Staaten als unsittliches Verhalten bestraft. [5]
Biologisch geregelt: Streben nach Unabhängigkeit
Die Fähigkeiten und aktiven Bestrebungen eines Säuglings zur
Unabhängigkeit werden häufig übersehen und Babys werden als passiv und hilflos
wahrgenommen. In Wirklichkeit wird das Neugeborene mit enormen Anforderungen
konfrontiert, um neue Funktionen der Unabhängigkeit zu entwickeln. Diese
Funktionen schließen Atmung und Verdauung, Regulierung der Körpertemperatur,
Nahrung und emotionale und sexuelle Bedürfnisse ein.
Nicht umsonst ist die Nabelschnur eines Babys gerade lang
genug, um bis an die Brust zu reichen. Es ist daher ein logischer Schritt, das
Baby auf den Bauch oder an die Brust der Mutter zu legen, ohne die Nabelschnur
durchzuschneiden. Es will vielleicht nicht sofort saugen. Es kann aufwachen und
herumschauen. Man wartet, bis es sich instinktiv verwurzelt. Wenn die
Brustwarze die Wange des Babys berührt, wendet es sich ihr zu -, das ist ein
Weg, es zum Saugen anzuregen.
Die Nabelschnur verbindet den Nabel des Babys mit der
Plazenta der Mutter, die wiederum mit dem Uterus zusammenhängt. Während der
ersten fünf oder zehn Minuten pulsiert die Nabelschnur weiter und pumpt Blut
zum Baby. Dadurch ist das Baby während dieser kritischen ersten Minuten in
einem Doppelsystem der Sauerstoffaufnahme.
In diesen fünf Minuten gibt es acht bis zehn größere
Veränderungen, wenn die Luft in die Lungen des Babys gelangt. Das Doppelsystem
hat also seinen guten Sinn zu einer Zeit, wo die Lungen noch nicht so richtig
funktionieren.
Um sein Unabhängigkeitsstreben zu erfüllen, muss das Kind
die biosoziale Kooperation mit einer anderen Person (der Mutter) durchleben,
und zwar in einer gegenseitig erfüllenden, angenehmen, in hohem Maße emotional
aufgeladenen Beziehung: Wenn sie nicht eingeschränkt sind, entwickeln sich
Babys sehr schnell beim Bewältigen von kontrollierten Bewegungen.
Die Haut ist warm und rosafarben, der Körper ein weiches und
flexibles Energiesystem, das aus sich heraus Kontakt mit seinem Umfeld
herstellt und sich entsprechend den äußeren Notwendigkeiten formt. Die Augen
sind offen, aufrichtig und ernst. Der Mund ist ein bemerkenswertes und gut
entwickeltes, funktionierendes Organ. Die Stärke und Zugkraft beim Saugen sind
erstaunlich; wenn man einem Baby den Finger zum Saugen gibt, spürt man einen
starken und rhythmischen Reflex, der binnen Kurzem energetische Strömungen im
Finger erzeugt, die allmählich in den Arm hinauf fließen. [6]
Lustbetonte Interaktion
Es ist einfach, den Effekt auf die Brustwarze der Mutter zu
verstehen; beim Stillen wird die Energie durch den Körper geschickt, bis sie
ins Becken strömt. Wenn die Mutter auf das Kind reagiert, wird ein tiefes
Gefühl der Liebe mit genitalen Empfindungen erlebt.
Biologisch geschieht das folgendermaßen: Durch das Saugen an
den Brustwarzen, wird der Hypothalamus (größtes und wichtigstes Steuerungsorgan
des vegetativen Nervensystems, welches im unteren Bereich des Zwischenhirns
liegt) stimuliert, und veranlasst dadurch die ebenfalls im Gehirn befindliche
Hirnanhangdrüse (Hypophyse) die beiden Hormone Prolactin und Oxytocin [7] freizusetzen. Prolactin regt das Wachstum der Brustdrüse und die Milchsekretion an und das Oxytocin erzeugt Muskelkontraktionen in der Brust und gleichzeitig
in der Gebärmutter.
Das Stillen ist ein zentraler Teil des Prozesses, mittels
dessen das Baby in der Beziehung zur Mutter seine eigenen Bedürfnisse in einer
Weise erfüllt, die für beide angenehm ist. Das schließt den Bedarf an Nahrung,
Wärme, Trösten, Kontakt zur Umgebung und einer anderen Person, so wie
Gefühlsäußerungen ein (besonders das Gefühl des Genießens, das im Kind mit dem
Ausdruck der Liebe für seine Mutter identisch ist).
Missachtung kindlicher Bedürfnisse im Patriarchat
Wie wenig die Bedürfnisse kleiner Kinder in patriarchalen
Gesellschaften geachtet werden zeigt sich im alltäglichen Umgang mit ihnen. Es
gibt viele Vorgehensweisen, mit denen Kindern Schaden zugefügt wird. Besonders
tragisch sind jene, die auf vermeintlich gut gemeintem "Fortschritt"
beruhen.
Wilhelm Reich fiel Anfang der 40er Jahre in den Straßen New
Yorks eine neue Mode auf: in den Kinderwagen wurden Babys auf den Bauch gelegt.
Auf diese Weise wird nicht, wie in der Vergangenheit, Lordose (eine Verkrümmung
der Wirbelsäule) erst in der Pubertät erzeugt, sondern, so Reich, bereits in
früher Kindheit. Die Bauchlage zwingt das Baby in eine Haltung, die das genaue
Gegenteil der orgastischen Konvulsion darstellt [8]. Wie
unnatürlich und schlichtweg unphysiologisch diese Haltung ist, sieht man z.B.
daran, dass die Füße nicht gerade wachsen, sondern sichelförmig
("Sichelfüße"), und es zu Fehlentwicklungen an der Ferse kommen kann
("Hackenfüße"). Außerdem sind die Wadenmuskeln infolge der Bauchlage
nicht kräftig genug ausgebildet.
Der amerikanische Orgonom Richard Schwartzman hat darauf
hingewiesen, dass die modernen "Höschenwindeln" (Fixies, Pampers,
etc.) wie geschaffen sind, um Babys daran zu hindern, ihre Genitalien zu
berühren. [9] Es sind richtiggehende Keuschheitsgürtel für Babys. Ihre flächendeckende
Verbreitung ist eine bioenergetische Katastrophe.
In indigenen Stammesgesellschaften gibt es keine Windeln. Kinder
werden im Tuch überall mit hin getragen [10] oder
sitzen auf einem Schoß. Die Bezugspersonen reagieren auf die Signale der
Säuglinge und Kleinkinder, und halten die Kleinen über ein Gefäß, wenn sie mal
müssen. Außerdem gehört es zum Alltagsbild, dass Kinder ihre Genitalien
berühren.
Lebenswichtige energetische Prozesse beim Säugling
Nach E. F. Baker, medizinischer Orgonom und Autor von „Der
Mensch in der Falle", scheinen das orale und genitale Stadium der psychosexuellen
Entwicklung "besonders wichtig zu sein, weil nur der Mund und das Genitale
die orgastische Konvulsion einleiten können, möglicherweise, weil nur diese
beiden wichtigsten erogenen Organe tatsächlichen Kontakt und wirkliche
Verschmelzung (Überlagerung) mit einem anderen Organismus gewährleisten können.
[...] Die beiden Organismen erregen sich gegenseitig." [11]
Am Höhepunkt der Intensität bewirkt der Mund des Babys eine
energetische Entladung mittels einer konvulsiven Reaktion, die passenderweise
Mundorgasmus genannt werden kann. So kann das Neugeborene Energie beim Stillen
freisetzen, sich ‚entladen'. Ein solcher Kontakt ist lebenswichtig für das Kind
und auch bedeutend für die Mutter.
Voraussetzungen für Kontakt, Erregung und oralen Orgasmus
sind ein gesunder Säugling, eine relativ gesunde Mutter mit einer warmen,
erektionsfähigen und lebendigen Brustwarze, welche leider nicht immer, auch bei
sonst „normalem" Stillvorgang, gewährleistet sind. Allzu oft wird die
Milchproduktion und das Stillen als eine Last gesehen (besonders von
"emanzipierten" Frauen, die ihren Beruf und/oder ihr soziales Engagement
viel wichtiger schätzen als das Stillen ihres Kindes), offen abgelehnt oder sogar
verabscheut. Letzteres erscheint meistens bei Frauen mit stark gepanzertem
Brustkorb, der eine orgonotische [12]
Ladung der Brustwarze unmöglich macht. In diesem Fall ist wenigstens die
Ernährungsfunktion erhalten.
Wenigen ist die Tatsache bewusst, dass bei einem Kind, das
gestillt wird, der Stuhl wie Buttermilch riecht. Einem Baby, das nicht mehr
gestillt wird, die Windeln zu wechseln, ist etwas völlig anderes. Denn sobald
man Nahrung zufüttert, ändert sich die Darmflora und der Stuhl riecht ekelhaft!
Beim Mundorgasmus ist am Ende des Stillens häufig ein Beben
der Lippen des Kindes zu beobachten. Dieses Zittern breitet sich über das
Gesicht aus und endet schließlich in Vibrationen und weichen konvulsiven
Bewegungen des Kopfes und der Kehle, manchmal des vollständigen Körpers. Die
Augen drehen sich oben unter die Augenlider und das Baby gibt sich vollkommen
diesem angenehmen Gefühl hin.
Gestörte Entwicklung unserer Kinder
Das natürliche Verhältnis zwischen Mutter und Kind wird in
unserer Gesellschaft nicht besonders geschätzt. Eine Konsequenz davon ist ein
Mangel an Verständnis der unterschiedlichen Funktionen des Stillens. Die
Unterscheidungen zwischen Ernährungs-, emotionalen und sexuellen Funktionen,
die das Kind und der Körper der Mutter zu entladen versuchen, werden verwischt.
Dieses Verwischen der Funktionen hat im Allgemeinen zerstörerische
Konsequenzen.
Es kommt auch vor, dass keine bzw. wenig Milch produziert
wird, die so genannte A- und Hypogalaktie, was eine tiefgreifendere Störung
widerspiegelt. Obwohl die erstere sehr selten ist, tritt die Hypogalaktie
häufiger auf durch unsachgemäßes Stillen oder fehlende Bereitschaft zum Stillen.
Zum unsachgemäßen Stillen gehören meistens technische Probleme, wie z.B. die
Verabreichung von Flaschenmahlzeiten zwischen Brustmahlzeiten, die dazu führt,
dass das Saugvermögen nachlässt (die Nahrungsaufnahme mit dem Gummisauger
erfordert vom Säugling eine andere Technik als das Saugen an der Brust) und
eine Milchstauung entsteht, was wiederum ein weiterer Grund für die Entwöhnung
ist. Und so bewegt sich die Sache ständig im Teufelskreis.
Jüngste Untersuchungen zeigen außerdem, dass sich
Flaschenkinder schlechter an feste Nahrung gewöhnen, da sie nicht den Vorteil
haben, über die Muttermilch an die Familienkost gewöhnt zu werden. Die
Muttermilch thailändischer Frauen weist beispielsweise den Geschmack von
Zitronengras und Galgantwurzel auf, während indische Babys in den Beikostphasen
scharfe Currygerichte nicht verweigern. [13]
Stimulus für die Freisetzung von Oxytocin ist der Saugreiz,
und am besten, wie man bewiesen hat, das kindliche Weinen! Dagegen hemmen
Schmerz und Angst, also wiederum energetische Kontraktion, die Freisetzung von
Oxytocin und damit den Reflex.
Daran wird klar, wie wichtig der unmittelbare Kontakt des
Kindes mit der Mutter nach der Geburt ist. Denn nur durch den unmittelbaren und
guten Kontakt können sich beide Organismen gegenseitig erregen, d.h.
energetisch expandieren, und das ist die einzige Garantie für problemloses und
lustvolles Stillen, was für den Säugling einen doppelten "Ernährungs"-Effekt hat: die richtige Nahrung und den belebenden Effekt des oralen Orgasmus.
Trotzdem werden in den Krankenhäusern immer wieder die Säuglinge von deren
Müttern getrennt gehalten. [14]
Die Ärztin Christiane Northrup berichtet von ihren eigenen Erlebnisse
mit dem Stillen: "Die Erfahrung, Milch zu produzieren, ein Baby zu stillen und
die Milch rinnen zu spüren, wenn das Baby weint oder auch nur als Reaktion
darauf, dass man an das Baby denkt, verbindet Frauen auf der ganzen Welt.
Selbst jetzt, Jahre später, spüre ich gelegentlich noch das leichte Kribbeln in
meinen Brüsten.
Die Hebamme, die meine Tochter zur Welt brachte, erzählte mir,
dass sie dieses Rinnen oft bei sich selbst spürte, wenn sie ein Baby weinen
hörte oder fühlte, dass ein Kind in Not war - selbst als ihre eigenen Kinder
schon studierten." [15]
Im Übrigen sind auch Frauen, die nicht geboren haben,
biologisch in der Lage zu stillen. Es ist nur nötig, den Säugling häufig an die
Brust anzulegen, damit die Milchsekretion eintritt. Das funktioniert im Notfall
sogar bei Männern! Ohne diese Fähigkeit, hätte die Menschheit vielleicht gar
nicht überleben können. Von matriarchalen Stämmen ist bekannt, dass Schwestern
und Cousinen sich neben der Pflege und Betreuung auch das Stillen der Kinder teilen, wenn die Mutter z.B. nach der Geburt geschwächt ist, eine Arbeit zu erledigen hat oder
im Kindbett gestorben ist.
Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass bei der
stillenden Frau die Libido rascher zurückkehrt und die erotische Spannung
stärker ausgeprägt ist. Orgonomisch gesehen heißt das, dass sie nach der Geburt
früher und besser imstande ist, ein sexuelles Energieniveau aufzubauen, was auf
einen gesünderen Energiemetabolismus schließen lässt.
+++
Fallbeispiel:
Im Januar 1986 konnte man in der deutschen Ausgabe von Medical Tribune folgendes lesen: Eine
Kinderärztin schildert den Fall einer Frau, die ein einjähriges Kind intensiv
stillt, das "nicht von der Brust wegzubringen (sic) ist". Und sie
fragt nach pharmakologischen (hormonalen) Methoden des Abstillens. Darauf
antwortet Prof. Dr. Lauritzen von der Universitäts-Frauenklinik Ulm wörtlich: "Wenn
die Mutter abstillen möchte, so empfehle ich vor allem, den Saugreiz zu
reduzieren. Dies ist wohl am besten möglich, indem man die Brustwarze mit einer
sauren oder bitteren Lösung, zum Beispiel etwas Zitronensaft oder verdünntem
Essig bestreicht. Das Kind wird dann die als Ausgleich gebotene Flasche und
Löffelnahrung umso lieber nehmen. [16]
Um sekundär abzustillen, ist es wichtig, die
Flüssigkeitszufuhr zu beschränken, die Brüste hochzubinden und gegebenenfalls
Umschläge zu machen, und den Saugreiz abzustellen."
Und sie wissen nicht, was sie (dem Kinde an-) tun!
Wilhelm Reich hat mit seinen bioelektrischen Experimenten
gezeigt, dass Salz auf der Zunge eine energetische Kontraktion hervorruft. Man
braucht sich nur vorzustellen, wie es ist, wenn man seinen Kaffee genießen will
und plötzlich bemerkt, dass darin statt Zucker Salz ist. Dann kann man das
kleine Kind mindestens teilweise verstehen, weil ein Erwachsener in solch einem
Fall die Logik einsetzt und folgert, dass er versehentlich den Kaffee versalzen
hat, während das einjährige Kind auf einmal total verwirrt dasteht, ohne zu
verstehen, wieso die gestern noch gut schmeckende Milch plötzlich so scheußlich
schmeckt.
Und so passiert es, dass der bis gestern vielleicht normal
gestillte Säugling dieses gewohnte Lusterlebnis verliert. Das ist genau die
energetische Voraussetzung für das Entstehen einer oralen Blockierung auf der
Basis von Nichtbefriedigung.
"Bis an sein Lebensende wird das Kind dann versuchen,
sich diese Bedürfnisse durch übermäßiges Essen, Trinken, Reden und schwankende
Gefühle zu erfüllen". [17] Das kann unter
Umständen zu Fettleibigkeit, Depression bis zum manisch-depressiven Charakter,
Alkoholismus und Drogensucht führen.
+++
Müttern dabei zu helfen, den Kontakt mit ihrem eigenen
natürlichen Empfinden zu den einzelnen Funktionen des Stillens herzustellen,
kann entscheidend sein, um unnötiges Elend abzuwenden.
+++
Erschienen in der Verbandszeitschrift Heft Mai 2007 des Bund Deutscher Hebammen e.V.
|
|
|
|